Bevölkerungsimplosion ist das Problem der Zukunft
Noch in den 70er Jahren warnte der Club of Rome eindringlich vor den katastrophalen Folgen einer angeblich drohenden Überbevölkerung. Mit dem Begriff der Bevölkerungsexplosion wurden Ängste geschürt und Maßnahmen gefordert, um das weitere Anwachsen der Weltbevölkerung zu begrenzen. Der Schmetterlingsforscher Paul Ehrlich war das öffentliche Gesicht der Überbevölkerungs-Hypothese für drei Jahrzehnte. Mit seinem Buch ‘Die Bevölkerungsbombe’ 1968 schürte er die Angst vor drohenden Hungersnöten und Massenverhungern, und forderte, dass jede Entwicklungshilfe von der Bereitschaft zur Bevölkerungskontrolle abhängig gemacht werden solle. Die Apokalypse, die er sich vorstellte, fand nie statt, aber seine Meinungen verbreiteten sich in den Massenmedien wie eine biblische Wahrheit. Familien beschlossen, nicht mehr als zwei Kinder zu haben, während großen Familien mangelnde soziale Verantwortungsbereitschaft vorgeworfen wurde.
Glücklicherweise haben sich Ehrlichs katastrophale Vorhersagen über die Überbevölkerung komplett als falsch herausgestellt. Sie basieren auf einem blinden quasi-religiösen Glauben an eine bevorstehende Umwelt-Apokalypse und nicht auf eine solide empirische Wissenschaft. Als die Hungersnöte in den 1970er Jahren nicht zustande kamen, schaltete er um, auf eine Panikmache über die Preisentwicklung von Waren. In den 1980er Jahren verlor er dann eine berühmte Wette an den Wirtschaftsdemographen Julian Simon, die vor kurzem in einem Buch erschien. Ehrlich hatte behauptet, dass die Preise aller Waren in den 1980er Jahren über zehn Jahre rasant steigen würden. Simon wettete, dass dank der menschlichen Erfindungsgabe und technologische Entwicklungen Preise sinken würde. Julian Simon hatte recht behalten. Ehrlich lag wieder falsch.
Oder nehmen wir den ‘Population Council‘. Dies ist die Gruppe, die seit Jahrzehnten große Anstrengungen für ‘wissenschaftliche’ Nachweise unternahm, um die Verteilung von Verhütungsmittel für arme Frauen auf der ganzen Welt zu rechtfertigen, auch wenn sie Kinder haben wollen. Afrikanische Länder beklagen sich seit langem, dass sie mit Kondomen, Abtreibungsgeräten und Verhütungsmitteln zugeschüttet werden, aber kein Geld da ist für die medizinische Grundversorgung, wie sterile Verbandsmaterialien und Einwegspritzen. So arbeitet die Bewegung der Bevölkerungskontrolle, mit Milliardengeldern von EU und Nordamerika, sowie von Bill und Melinda Gates, George Soros oder Warren Buffet.
Doch diese Theorien werden heftig kritisiert von Harvard-Ökonomen und renommierten Demografen. Heute warnt selbst die UN Population Division, dass nicht Überbevölkerung, sondern vielmehr Unterbevölkerung das größte absehbare Risiko für die Zukunft der Menschheit sei. Bereits im Jahre 2100 dürfte weltweit durchschnittlich das Nullwachstum erreicht sein. Die Bevölkerung in Russland wird dann bereits auf die Hälfte geschrumpft sein, ebenso in China. Die Uno warnt vor den katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Folgen. Diese kommunistische Staaten waren die ersten, die Abtreibung weitgehend legalisiert hatten, und auf Bevölkerungskontrolle gesetzt hatten. Vladimir Putin begann schon damit, Abtreibungen zu begrenzen, denn ihm ‘stirbt das Volk unter den Händen weg’. In China wurde Jahrzehnte lang eine ein-Kind-Politik rigoros mit Zwangsabtreibungen und Zwangssterilisationen durchgesetzt. Anfang 2016 wurde eine erste Korrektur vorgenommen: Jetzt darf jede Familie 2 Kinder straffrei ‘bekommen’. Ansonsten geht es menschenverachtend weiter wie bisher.
Bereits recht einfache Rechenexempel können aufzeigen, dass die Angst vor Überbevölkerung unbegründet ist. So hat der US-Bundesstaat Texas etwa eine Landfläche von knapp 700.000km². Würde man die gesamte Weltbevölkerung von 7 Mrd Menschen in Texas ansiedeln, so sind das 10.000 Menschen/km², was pro Kopf immerhin 100 Quadratmeter sind! Eine 4-köpfige Familie könnte auf 400m² ein eigenes kleines Haus haben. Genug Platz also für jeden:
km² | = m² | mit Einwohnerzahl | EW/km² | EW/m² | EW/100m² |
7,0E+05 | 7,0E+11 | 7,0E+09 | 10000 | 0,01 | 1 |
700.000 | 700.000.000.000 | 7.000.000.000 | 10000 | 0,01 | 1 |
Zum Vergleich: Die wohl höchste Bevölkerungsdichte eines Stadtstaats gibt es heute in Monaco mit 18.229 Einwohner/km² = 1,8229 Einwohner/100m² (Stand 2013). Das ist also etwa das Doppelte unserer virtuellen Texas-Ansiedlung. Auch dort leben heute tatsächlich Menschen, und das nicht schlecht!
Wenn also die Weltbevölkerung in Texas versammelt wäre, mit komfortablen 1 Einwohner/100m², dann wäre der Rest der Welt tatsächlich menschenleer, und stünde zur freien Verfügung für Landwirtschaft und ‘Naturschutzgebiete’. Die Ernährung dieser Menschen wäre also definitiv gesichert. Natürlich gibt es keinen Grund, die gesamte Weltbevölkerung in Texas zu versammeln. Doch die Rechnung zeigt, wieviel Platz auf unserer guten alten Erde für uns da ist. Und das ist nicht so wenig, dass wir Platzangst haben müssten. Echt nicht.
Nicht die mangelnde Größe der Erde ist die Ursache für Hunger und Armut, sondern die ungleiche Verteilung und Misswirtschaft. In den letzten Jahrzehnten hat die Weltbevölkerung noch kontinuierlich zugenommen, doch die weltweite Armut ist nachweislich zurück gegangen. Auch dieser Zusammenhang besteht nicht so, wie von den Weltuntergangspropheten immer behauptet wurde.
Nicht nur in Deutschland ist Abtreibung ein zentraler Faktor dieses demographischen Kollapses. Bei hierzulande 700.000 Lebendgeburten jährlich und etwa 200.000 Abtreibungen (incl Dunkelziffer) wird jedes 5. ungeborene Kind getötet. Über die Jahrzehnte fehlt damit 20% der Bevölkerung! Deutschland ist weltweit bei der Geburtenrate das Schlusslicht.
Der demographische Abwärtstrend gefährdet sogar den Standort. Das ist eines der Ergebnisse des BDO International Business Compass (IBC), einer gemeinsamen Studie der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI).
Weitere Infos:
UN-Prognose: Nicht Überbevölkerung Problem der Zukunft, sondern Unterbevölkerung (katholisches.info)
Tag der Weltbevölkerung (Young and free Kaleb)
Overpopulation is a myth – overpopulationisamyth.com
UN Population Division, Department of Economic and Social Affairs:
3 Comments
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IVUM
Die Aussage ist: Auf 100m^2 kann man evtl die Nahrung für 1 Person anbauen. Wenn 4 Personen zusammenleben, stehen schon 400m^2 zur Verfügung. Mag ja sein, dass das etwas knapp ist, aber das ist schlicht das Ergebnis, wenn man die derzeitige Weltbevölkerung in Texas ansiedeln würde. Immerhin gäbe es mit Sicherheit ringsherum genug Platz für den Anbau, die Erde wäre ja ansonsten menschenleer.
Was ich damit zeigen wollte: Die Erde hat mehr als genug Platz für die Menschheit, auch wenn wir weiter wachsen werden. Wirklich.
Steffen K
Auf 100m2 können Sie nicht Lebensmittel für 4 Personen für 1 Jahr anbauen. Was wollen Sie denn eigentlich mit dem Beispiel der Giga-Stadt Texas sagen. Meinen Sie dass es toll ist in so einem Moloch zu leben ohne Freifläche und Wald?